Allgemein Holzfußboden und im Speziellen Parkett geben jedem Raum eine besondere Note. Zum einen wertet ein Holzfußboden mit Parkett einen Raum nicht nur optisch auf, zum anderen bietet die breite Palette an unterschiedlichen Maserungen und Holzarten eine recht große Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach gewähltem Holz ist von edler bis hin zu rustikaler Atmosphäre vieles möglich.
Doch ein Fußboden aus echtem Holz bedarf auch regelmäßiger Pflege. So könne sich im Parkett mit der Zeit Fugen bilden, verfüllt werden sollten. Andernfalls können diese eine Gefahrenquelle darstellen. Gerade als Laie fragen sich dabei viele: Was gilt es dabei zu beachten und wie ist überhaupt vorzugehen?
Fugen bei Parkett- und Dielenboden – muss immer verfüllt werden?
Neben Parkettboden findet man besonders in älteren Gebäuden auch oft einen Dielenboden. Bei beiden Bodenbelägen handelt es sich um natürliche Baustoffe, die mit der Zeit Fugen werfen können. Im Gegensatz zu einem künstlichen Bodenbelag wie beispielsweise Laminat handelt es sich bei Parkett und Dielen um echtes Holz. Dieses arbeitet naturgemäß auch nach dem Verlegen noch weiter.
Bei einem Dielenboden sind Fugen in der Fläche sogar gewollt, damit diese beim Hinüberlaufen nicht quietschen. Fugen im Parkettboden hingegen entstehen ungewollt meist durch einen Fehler beim Verlegen des Bodens oder durch Alterung des Holzes. In beiden Fällen sollten beim Parkett Verlegen allerdings entsprechende Dehnungsfugen zwischen Parkett und Wänden des Raumes gelassen werden. Diese sind nötig, damit das verlegte Holz eine gewisse Bewegungsfreiheit hat.
Welche Unterschiede gibt es bei Fugen im Parkett?
Fugen im Parkett können mit der Zeit von selbst entstehen bzw. werden absichtlich beim Verlegen am Rand gelassen. Während die Randfugen meist nur ein optisches Problem darstellen, können zu breite Fugen in der Fläche zu einem echten Sicherheitsrisiko werden, da sie eine Stolperquelle darstellen.
Randfugen im Parkett
Die Randfugen im Parkett sind wichtig, damit sich der Holzboden ausdehnen kann. Holz arbeitet auch nach seiner Verarbeitung weiter. Um diese Schwankungen abzufangen, werden beim Verlegen des Parkettbodens entsprechende Randfugen als Abstände zu den Wänden im Raum gelassen. In den meisten Fällen werden diese Randfugen später mit Sockelleisten verdeckt.
Sollen oder können keine Sockelleisten angebracht werden, können auch die am Rand vorhandenen Fugen verfüllt werden. Hierzu eignet sich spezieller Fugenfüller für Parkettböden. Dieser ist in den unterschiedlichsten Farben erhältlich, sodass er passend zum verarbeiteten Holz gewählt werden kann.
Fugen in der Bodenfläche
Im Gegensatz zu Randfugen sind Fugen in der Fläche des Parketts nicht gewollt. Ganz im Gegenteil, sie sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch zu einem Risiko für die eigene Sicherheit werden. Insbesondere dann, wenn sich die einzelnen Bretter des Parketts heben oder senken, werden aus den Fugen schnell Stolperfallen.
Und auch wenn dies nicht passiert, fühlen sich die Fugen im Parkett besonders beim Überlaufen ohne Schuhe sehr unangenehm an. Aus diesem Grund sollten entstandene Fugen in der Parkettfläche nach Möglichkeit immer verfüllt werden.
Fugen im Parkett füllen – was ist zu beachten?
Fugen, die sich im Parkett gebildet haben, sollten schnellstmöglich wieder verschlossen werden. Das wertet den Raum nicht nur optisch wieder auf, es behebt auch das mögliche Sicherheitsrisiko, welches durch die Fugen entstanden ist. Beim Verfüllen der Fugen sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Vor allem bei Randfugen sollte ein speziell elastischer Fugenfüller verwendet werden. Andernfalls könnte das Parkett auf Dauer Schaden nehmen.
- Der gewählte Fugenfüller sollte farblich dem Rest des Parkettbodens entsprechen, um ein einheitliches Bild wiederherzustellen.
- Bevor der Fugenfüller in die Fugen eingefüllt wird, sollten diese ausgiebig gereinigt werden
Achtung: wenn elastisches Fugenmaterial verwendet wird muss dieses speziell für die Anwendung auf Holzböden geeignet sein.
Werden diese Hinweise beim Verfüllen von Parkettfugen befolgt, so können nicht nur die entstandenen Fugen verschlossen, sondern auch ein langfristig haltbares und optisch ansprechendes Ergebnis erzielt werden.
Parkettfugen füllen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Parkettfugen zu verfüllen, kann mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst erledigt werden. Wird dabei allerdings nicht sauber gearbeitet, können unschöne Stellen an später sichtbaren Flächen verbleiben. Wer sich diese Arbeit von vornherein eher nicht zutraut, der sollte einen Parkettleger mit dem Verfüllen der Fugen beauftragen.
Fugen im Parkett verfüllen – benötigtes Material und Werkzeug
Für das Verfüllen von Fugen im Parkett werden folgende Materialien und Werkzeuge benötigt:
- Malerkreppband
- Kartusche Fugenmasse in entsprechend passender Farbe
- PE-Rundschnur, falls die Fugen sehr breit sind
- Kartuschenpistole
- Silikon-Glätter (Kunststoffschaber)
- Staubsauger, optimalerweise mit Fugendüse
So werden Fugen im Parkett verfüllt
Um die Fugen im Parkett verfüllen zu können, sollte der zu bearbeitende Raum im Vorfeld vollständig leer sein. Dadurch kann ein störungsfreies und zügiges Arbeiten ermöglicht werden. Anschließend wird wie folgt vorgegangen:
- Vorbereitung der Fugen
Bevor mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden kann, müssen die Fugen zum Verfüllen vorbereitet werden. Dazu gehört in erster Linie die gründliche Reinigung der offenen Fugen. Diese sollten mit einem Staubsauger gründlich ausgesaugt werden, um nach Möglichkeit sämtlichen Schmutz aus ihnen zu entfernen.
Bei größeren Fugen eignet sich zudem das Verlegen einer PE-Rundschnur in den Fugen, bevor diese verfüllt werden. Diese wird mithilfe eines Schraubendrehers in die Fugen eingedrückt. Durch die PE-Rundschnur wird die Fuge bereits zu einem gewissen Teil aufgefüllt, was den Materialaufwand an Fugenmasse reduziert. Nach oben hin sollten noch mindestens 5 mm Luft verbleiben, die später mit der Fugenmasse aufgefüllt werden.
Im Anschluss sollten die Fugen sauber und knitterfrei mit Malerkrepp abgeklebt werden. Gleiches gilt für direkt an die Fugen grenzende Gegenstände wie Türen oder Türrahmen. Dadurch werden unnötige Verschmutzungen durch die Fugenmasse von vornherein verhindert und müssen nicht erst im Nachgang mühevoll entfernt werden.
- Verfüllen der Fugen
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann es an das Verfüllen der Fugen gehen. Hierzu wird die Kartusche mit der Fugenmasse in die Kartuschenpistole eingespannt und die Öffnungsspitze entsprechend der Breite der zu verfüllenden Fugen zugeschnitten.
Die Kartuschenpistole wird nun so angesetzt, dass die Spitze der Kartusche nach Möglichkeit in der Fuge liegt. Anschließend wird leichter Druck auf den Abzug der Kartuschenpistole ausgeübt, sodass die Fugenmasse aus der Kartuschenspitze in die Fuge hinein transportiert wird.
Wichtig dabei ist, dass nicht zu hektisch gearbeitet wird. Langsame und regelmäßige Züge im Optimalfall über die gesamte Fugenlänge bringen das beste Endergebnis. Zu hoher Druck durch die Kartuschenpistole sowie zu oft abzusetzen führen dagegen zu unschönen Fugen, die besonders in sichtbaren Bereichen langfristig keine Freude bereiten.
- Fugen glätten
Ist die Fugenmasse in die offenen Fugen eingebracht, muss dies noch geglättet werden, um ein optisch ansprechendes Ergebnis zu erhalten. Hierzu wird mit einem Silikonglätter bzw. Kunststoffschaber die überschüssige Fugenmasse sauber auf der Fuge abgezogen.
Es ist hierbei darauf zu achten, dass der Glätter schräg angesetzt wird und mit ausreichendem Druck am besten über die gesamte Länge der Fuge gezogen wird. Überschüssige Fugenmasse am Glätter ist in regelmäßigen Abständen zu entfernen. Handelsübliches Küchenpapier eignet sich hierzu am besten.
Tipp: Zu häufige Nachbesserungsversuche führen oftmals eher zu Verschlimmerungen des Ergebnisses, als das dieses verbessert wird. Mit kleineren Schönheitsfehlern in der Fuge zu leben ist daher oft die bessere Wahl.
- Notwendige Nacharbeiten
Sind die Fugen verfüllt und glatt gezogen, muss das Malerkrepp von den abgeklebten Flächen umgehend entfernt werden. Trocknet die Fugenmasse vor dem Entfernen des Kreppbands zu sehr an und härtet aus, können durch das Abziehen Schäden an den Fugen entstehen.
Beim Abziehen des Kreppbands ist es wichtig, auch dieses in möglichst langen und gleichmäßigen Zügen abzuziehen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass Reste der Fugenmasse, die sich noch auf dem Kreppband befinden, nicht auf dem Boden oder anderen Gegenständen landen.
Weitere Möglichkeiten im Zuge des Fugenverfüllens auf Parkettboden
Um die Fugen auf Parkettboden effektiv und störungsfrei zu verfüllen, sollte der gesamte Raum nach Möglichkeit vor Beginn der Arbeiten ausgeräumt werden. Ist der Raum einmal ausgeräumt, bietet es sich an, in diesem Zusammenhang auch gleich weitere Arbeiten zu erledigen.
So zum Beispiel:
Lackieren, Ölen oder Wachsen des Parkettbodens
Bei Parkettboden handelt es sich um einen Bodenbelag aus Echtholz. Dieser erfordert regelmäßige Pflege, um langfristig haltbar und optisch ansprechend zu bleiben. Soll der Boden im Anschluss an das Verfüllen der Fugen im Parkett geölt bzw. gewachst werden, so sind dabei folgende Punkte zu beachten:
- Die vom Hersteller vorgegebene Trocknungs- und Aushärtezeit der Fugenmasse muss unbedingt eingehalten werden
- Der verwendete Lack, Wachs bzw. das Öl sollte verträglich mit dem verwendeten Fugenfüller sein. Es bietet sich an, beide Komponenten vom gleichen Hersteller zu nutzen.
- Das Abschleifen des gesamten Parkettbodens zur anschließenden Behandlung sollte vor dem Verfüllen der Fugen erfolgen.
Nahtloser Holzboden statt verfüllter Fugen
Zur Verfüllung von Randfugen sollte immer flexible Fugenmasse verwendet werden. So bleibt dem Boden die Flexibilität zum Arbeiten erhalten und Schäden am Parkett können vermieden werden. Auf der Fläche können aber auch bei äußerst exaktem Arbeiten mit der Fugenmasse die ausgebesserten Fugen weiterhin erkennbar bleiben.
Wer das nicht möchte, kann zu einer deutlich aufwendigeren Methode greifen. Dabei werden die Fugen nicht mit Fugenmasse, sondern mit entsprechenden Holzleisten des gleichen Typs ausgebessert.
Dabei gilt:
- Um die Holzleisten in die Fugen einsetzen zu können, müssen diese zunächst auf die gleiche Breite ausgefräst werden
- Die einzusetzenden Holzleisten sollten in der gleichen Farbe wie der restliche Boden oder aber mit farblichen Kontrasten gewählt werden.
- Diese Methode eignet sich in erster Linie bei bereits sehr breiten Fugen. Sind nur schmale Fugen vorhanden, ist die Verfüllung mit Fugenmasse deutlich weniger aufwendig.