Trittschalldämmung Parkett – für Gehen auf leisen Sohlen
Mit Parkettboden kann jedem Raum eine besondere Atmosphäre verliehen werden. Je nach Wahl des Holzes und dessen Farbe lassen sich von elegant über modern bis hin zu rustikal unterschiedliche Stile des Fußbodens realisieren.
Damit auch das Laufen auf dem Fußboden so angenehm wie möglich gestaltet werden kann, sollte dabei eine Trittschalldämmung nicht vergessen werden. Diese reduziert nicht nur die Laufgeräusche im Raum, sondern schont gleichzeitig auch eventuelle Nachbarn im darunter liegenden Geschoss. Bei der Wahl und der Verarbeitung der passenden Trittschalldämmung für Parkett gilt es allerdings einiges zu beachten.
Warum Trittschalldämmung bei Parkett wichtig ist
Parkettboden an sich besteht aus Holz. Dieses Material ist relativ hart, wodurch beim Auftreten Geräusche entstehen können. Die Trittschalldämmung übernimmt daher die Aufgabe, akustische Geräusche bei der Beanspruchung des Bodens abzudämmen.
Unterschieden werden kann dabei zwischen:
- Trittschall
- Gehschall
Der Gehschall wird lediglich im Raum selbst wahrgenommen. Er ist also das direkt wahrnehmbare Geräusch, was durch das Auftreten auf dem Boden entsteht und auch von der laufenden Person selbst gehört werden kann.
Der Trittschall hingegen wird nicht nur im betreffenden Raum selbst gehört, sondern kann auch in angrenzenden Räumen wahrgenommen werden. Durch den Boden und die Wände können die erzeugten Schallwellen in andere Räume übertragen werden. Gerade für diese Art des entstehenden Schalls muss nicht zwingend jemand durch den Raum laufen. Auch ein Verrücken von Möbeln oder die Vibration einer Waschmaschine können Schallwellen erzeugen, die in angrenzende Räume übertragen werden.
Nach der gültigen DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ ist heutzutage bei Neubauten und Renovierungsmaßnahmen eine Trittschalldämmung Pflicht. Dies dient dem Schutz der Menschen in umliegenden Arbeits- und Wohnräumen vor einer unzumutbaren Übertragung von Schall.
Besonders wichtig ist eine Trittschalldämmung, wenn das Parkett schwimmend verlegt wird. Bei dieser Art der Verarbeitung schwingt der Boden bei jeder Bewegung automatisch mit und wirkt damit wie ein Resonanzkörper. Der entstandene Schall wird dadurch auf den darunter befindlichen Boden übertragen und damit weiter verstärkt.
Doch auch bei vollflächig verklebtem Parkettboden, welcher keinen Spielraum zwischen Parkett und Boden bietet, kommt es zu unerwünschten Geräuschentwicklungen durch Tritt- und Gehschall. Mit der richtigen Trittschalldämmung kann dieser Entwicklung entgegengewirkt werden.
Weitere wichtige Funktionen der Trittschalldämmung
Trittschalldämmung dient in erster Linie, wie der Name schon sagt, der Dämmung des entstehenden Schalls beim Auftreten auf den Boden. Doch sie kann darüber hinaus auch noch weitere Funktionen erfüllen, wie zum Beispiel:
- Ausgleich kleinerer Unebenheiten im unter dem Parkett befindlichen Boden
- Zusätzliche Wärmeisolierung vor von unten aufsteigender Kälte
Diese zusätzlichen Funktionen leistet die Trittschalldämmung natürlich nur in bedingtem Maße. Eine ausreichende Wärmeisolierung sowie den Ausgleich größerer Unebenheiten im Boden durch Ausgleichsmasse kann die Trittschalldämmung nicht ersetzen.
Unterschiede bei Parkett Trittschalldämmung
Wer auf der Suche nach der passenden Trittschalldämmung ist, der stellt schnell fest, dass es unterschiedliche Arten von Trittschalldämmung gibt. Diese unterscheiden sich vor allem in dem verwendeten Material.
Trittschalldämmung aus Kunststoff (PE Schaum)
Trittschalldämmung aus Kunststoff wird aus dem Material Polyethylen (PE) hergestellt und ist als sogenannter PE-Schaum erhältlich. Die PE-Schaum-Trittschalldämmung kann sowohl als feste Platten als auch in Form von ausrollbarer PE-Folie verlegt werden. Unterschiede bei den PE-Schaum-Trittschalldämmungen liegen vor allem in deren Stärke.
Die Stärke des Materials und damit dessen Dicke bestimmt im Wesentlichen die Dämmeigenschaften der Trittschalldämmung. Für die Verwendung unter Parkett empfiehlt sich die Nutzung von dickeren Dämmplatten aus PE-Schaum. Die angebotenen PE-Schaum-Folien sind meist zu dünn für den Einsatz unter Parkett und daher eher für weichere Bodenbeläge zu empfehlen.
Trittschalldämmung aus Kork
Bei Kork handelt es sich um ein natürliches Material, welches auch zur Trittschalldämmung eingesetzt werden kann. Gleichzeitig bietet es auch gute Eigenschaften in der Wärmeisolierung.
Auch Kork-Trittschalldämmung ist als verlegbare Platten oder auf Rollen erhältlich. Die Korkrollen sind aber auch hier meist recht dünn und für den Einsatz als Trittschalldämmung unter dem harten Parkett eher nicht zu empfehlen. Korkplatten als Trittschalldämmung sind hingegen meist etwas dicker und bieten daher eine bessere Schallschutzwirkung.
Trittschalldämmung aus Holzfaser
Eine wertvolle Verwendung für Holzreste ist die Weiterverarbeitung der zerriebenen Holzfasern zu Trittschalldämmung. Auch diese Variante eignet sich für die Verarbeitung unter Parkett.
Holzfaser-Trittschalldämmung ist Form von verlegbaren Platten erhältlich. Diese lassen sich leicht zuschneiden und dadurch ebenso gut verarbeiten. Neben den schalldämmenden Eigenschaften überzeugt Trittschalldämmung aus Holzfasern auch mit seinen wärmeisolierenden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften.
Trittschalldämmung aus Hanffilz
Die Hanfpflanze ist deutlich besser als ihr Ruf. Aus ihr können unter anderem wertvolle Baumaterialien gewonnen werden. Neben Abdichtungen aus Hanffasern und Hanfseilen lässt sich auch Trittschalldämmung aus Hanffilz herstellen.
Diese bietet eine effiziente Schalldämmung und weist zugleich auch wärmeisolierende Eigenschaften auf. Außerdem lassen sich durch die Materialbeschaffenheit auch leichte Unebenheiten im Boden einfach ausgleichen.
Weitere Materialien für Trittschalldämmung
Neben den vier meistgenutzten Materialien zur Trittschalldämmung kann diese auch aus den folgenden Materialien bestehen:
- Blähtonschüttung
- Riffelpappe
- Styropor
- Kokosfaser
Wichtige Kriterien bei der Auswahl passender Trittschalldämmung
Bei der Auswahl der passenden Trittschalldämmung gibt es einiges zu beachten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Trittschalldämmung ihren Zweck erfüllt und langfristig für ausreichenden Schallschutz sorgt. Grundsätzlich gilt dabei: je dicker der Schallschutz, desto besser die Dämmwirkung!
Um die Schallschutzwirkung optimal zu gewährleisten und gleichzeitig weitere wichtige Kriterien zu erfüllen, sollte die gewählte Trittschalldämmung gewisse Anforderungen erfüllen.
Ausreichender Schallschutz
Die Hauptaufgabe der Trittschalldämmung ist es, die beim Begehen des Parketts entstehende Schallentwicklung zu minimieren. Während dies bei der Reduktion von Gehschall mehr oder weniger dem subjektiven Empfinden unterliegt, so gelten bei der Reduktion des Trittschalls konkrete Referenzwerte.
Die Trittschalldämmung für Parkett sollte den Trittschall um mindestens 14 Dezibel (dB) reduzieren. Gute Trittschalldämmungen erreichen hierbei sogar Dämmwerte von bis zu 20 dB und sorgen damit für eine adäquate Schalldämmung.
Schutz vor Feuchtigkeit
Bei Parkett handelt es sich um einen Bodenbelag aus Holz. Dieser natürliche Baustoff ist relativ feuchtigkeitsanfällig. Vor allem bei einer Verlegung des Parketts auf mineralischem Untergrund wie Estrich sollte die Trittschalldämmung daher einen entsprechenden Feuchtigkeitsschutz für das Parkett bieten.
Hierfür ist eine sogenannte Dampfsperre bzw. Dampfbremse notwendig, die in Form einer Folie ausgelegt wird. Häufig haben moderne Trittschalldämmungen diese bereits Dampfsperrfolie bereits integriert. Eine zusätzliche Auslegung von Dampfsperrfolie unter der Trittschalldämmung ist in diesem Fall nicht notwendig. Eine wichtige Kennzahl hierbei ist der sogenannte SD-Wert. Dieser sollte mindestens bei 75 m liegen.
Befindet sich unter dem Parkett allerdings kein mineralischer Boden, sondern eine Unterkonstruktion aus Holz, so darf keine Dampfsperre eingerichtet werden. Auch auf Trittschalldämmung mit integrierter Dampfsperre sollte dann verzichtet werden. Andernfalls würde eventuelle Restfeuchtigkeit im darunterliegenden Holz eingeschlossen werden, was auf Dauer zu schweren Schäden an der Unterbodenkonstruktion führen kann.
Unebenheiten ausgleichen
Trittschalldämmung kann auch dazu genutzt werden, um kleinere Unebenheiten im Boden auszugleichen. Definiert wird diese Eigenschaft über den PC-Wert. In der Regel reicht ein PC-Wert von 0,5 mm bei Trittschalldämmung aus, da normgerecht errichteter Unterboden maximale Erhöhungen von 1,0 mm aufweisen dürfen.
Weist der Boden unter dem zu verlegenden Parkett gröbere Unebenheiten auf, sollten diese entsprechend vor der Verlegung der Trittschalldämmung ausgeglichen werden. Dies kann durch Abschleifen der betroffenen Stelle oder aber durch Aufbringen von Ausgleichsmasse im Raum geschehen.
Wärmedämmung und Wärmedurchlassverhalten
Trittschalldämmung kann auch einen wärmedämmenden Effekt erzielen. Angeben werden die wärmedämmenden Eigenschaften der Trittschalldämmung mit dem Wärmedurchlasswiderstand in m²K/W. Welcher Durchlasswiderstand für Wärme benötigt wird, hängt entscheidend davon ab, ob der Boden unbeheizt, gekühlt oder mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist. Dabei gelten folgende Richtwerte:
- Für unbeheizte Böden: 0,75 m²K/W
- Für gekühlte Böden: 0,04 m²K/W
- Für beheizte Böden: 0,06 m²K/W
Vor allem beim Verlegen von Parkett auf Böden mit einer Fußbodenheizung muss dabei darauf geachtet werden, dass der gesamte Aufbau des Bodens, also Trittschalldämmung plus darüber liegendes Parkett einen Wärmedurchlasswiderstand von 0,15 m²K/W nicht übersteigt. Bei der Auswahl der geeigneten Trittschalldämmung für Parkett auf Fußbodenheizung sollten also auch bereits die Eigenschaften und Kennwerte des darüber zu verlegenden Parketts mit bedacht werden.
Hohe Belastbarkeit
Damit die Trittschalldämmung auch dauerhaft ihre Aufgabe erfüllen kann, muss sie unter dem Parkett entsprechende Belastungen aushalten können. Der Boden eines Raumes ist dabei unterschiedlichen Belastung in seiner Nutzung ausgesetzt. Diese kann man in drei Belastungsarten unterscheiden:
- Belastung beim Fallen schwerer Gegenstände
- Dynamische Belastungen
- Dauerhafte und temporäre Belastungen
Die Belastbarkeit von Trittschalldämmung beim Fallen schwerer Gegenstände wird mit dem RLB-Wert angegeben. Dieser beschreibt die maximale Fallhöhe eines schweren Gegenstandes auf den Boden, ohne dass die Trittschalldämmung dabei Schaden nimmt. Der RLB-Wert muss mindestens 500 betragen, was einer Fallhöhe von 50 cm entspricht. Es empfiehlt sich allerdings, auf einen deutlich höheren RLB-Wert zu achten.
Unter dynamischen Belastungen werden immer wiederkehrende Belastungen verstanden, wie sie beispielsweise beim Begehen des Fußbodens oder dem Verrücken von Möbelstücken entstehen. Die Belastbarkeit gegenüber diesen dynamischen Belastungen wird in Zyklen angegeben. Für die Belastung in normal genutzten Wohnräumen liegt hier die Mindestanforderung bei 10.000 Zyklen.
Dauerhafte und temporäre Belastungen drücken die Belastungen aus, die beispielsweise durch dauerhaft aufgestellte Möbelstücke auf den Boden ausgeübt werden. Die Mindestanforderung für temporäre Belastungen liegt bei 10 kPA, was einer Gewichtsbelastung von einer Tonne pro Quadratmeter entspricht. Dauerhafte Belastungen sollten mindestens in einem Umfang von 2 kPA ausgehalten werden, was einer Last von 200 kg pro Quadratmeter entspricht. Grundsätzlich gilt hierbei: Je dünner die Trittschalldämmung, desto weniger belastbar ist diese.
Trittschalldämmung verlegen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Trittschalldämmung unter dem Parkett zu verlegen bedeutet zwar einen zusätzlichen Arbeitsschritt, auf Dauer gesehen führt dieser aber zu erheblich mehr Komfort im Raum und einer damit verbesserten Arbeits- bzw. Lebensqualität. So ist beim Verlegen von Trittschalldämmung vorzugehen:
1. Vorbereitung des Unterbodens
Bevor die Trittschalldämmung auf dem Boden ausgelegt wird, muss dieser entsprechend vorbereitet werden. Hierzu zählt zum einen der Ausgleich von möglichen Unebenheiten im Boden durch Abschleifen bzw. das Auftragen von Ausgleichmasse. Zum anderen ist der Boden vor dem Verlegen der Trittschalldämmung gründlich mit einem Besen und einem Staubsauger zu reinigen, um mögliche Einschlüsse von Dreck zu vermeiden.
2. Auslegen der Trittschalldämmung
Grundsätzlich sollte mit dem Auslegen der Trittschalldämmung an der Längsseite des Raumes begonnen werden. Wer sich für die Verlegung von Trittschalldämmung in ausrollbaren Bahnen entscheidet, dem kann es helfen, wenn die erste Bahn mit Klebeband zusätzlich punktuell fixiert wird, um ein Verrutschen zu vermeiden. Alle weiteren Bahnen werden Stoß an Stoß gelegt, wobei sich die einzelnen Bahnen nicht überlappen dürfen.
Die Längsstöße der einzelnen Bahnen werden mit Klebeband verklebt. Bei der Nutzung von Trittschalldämmung in Form von auslegbaren Platten ist gleichermaßen vorzugehen. Auch diese dürfen sich nicht gegenseitig überlappen und die Stöße sollten mit Klebeband verklebt werden.
3. Notwendige Nacharbeiten
Nachdem die Trittschalldämmung flächendeckend ausgelegt ist, geht es daran, eventuell notwendige Nacharbeiten vorzunehmen. Dazu gehört in erster Linie zu kontrollieren, ob auch alle Flächen eines Raumes vollständig mit der Trittschalldämmung abgedeckt sind.
Um das anschließende Verlegen des Parketts auf dem nun vorbereiteten Boden vorzubereiten, ist es zu empfehlen, die Oberfläche der Trittschalldämmung vor der Verlegung des Parketts gründlich von Schmutz und Dreck zu befreien. Am einfachsten gelingt dies durch die Reinigung mit einem Staubsauger.
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